Energetische Sanierung – Kosten, Förderungen und Beratung

Kosten einer kompletten energetischen Sanierung - Rechenbeispiel & Preisspanne

Was kostet eine komplette energetische Sanierung? Und wie viel Geld braucht man für eine umfassende Modernisierung? Die Gesamtkosten hängen vom Gebäudezustand, der Fläche und dem Zielstandard ab. Im Folgenden finden Sie ein realistisches Rechenbeispiel für ein durchschnittliches Wohnhaus mit ca. 140 m² Wohnfläche.

Die Gesamtkosten einer modernen Immobilie belaufen sich in unserem Beispiel somit auf ca. 110.000 - 125.000 €.

Was kostet die energetische Sanierung eines Altbaus?

Die Sanierung eines Altbaus (z. B. Baujahr vor 1970) ist meist aufwendiger und kostenintensiver. Gründe sind u. a. fehlende Dämmung, veraltete Technik, Bauschäden oder gesetzliche Auflagen. Auch in diesem Beispiel beziehen wir uns auf ein Wohnhaus mit ca. 140 m² Wohnfläche:

In diesem Beispiel ist bei einer typischen Altbau-Sanierung eine Kostenspanne von 130.000  -  200.000 € realistisch - jedoch ist zu beachten, dass die Kosten immer abhängig sind von Gebäudetyp, Region, baulicher Substanz und Förderquote.

Kann ich die Kosten für eine energetische Sanierung auf meine Mieter umlegen?

Ja, teilweise. Laut § 559 BGB dürfen Modernisierungskosten bis zu 8 % jährlich auf die Miete umgelegt werden. Dies betrifft jedoch nur bestimmte Maßnahmen und unterliegt rechtlichen Vorgaben. Eine rechtzeitige Beratung ist daher ratsam.

Auch wenn die Investition hoch erscheint, lohnen sich energetische Sanierungen langfristig durch geringere Nebenkosten, höhere Wohnqualität und gesteigerten Immobilienwert.

Förderungen für energetische Sanierung

Staatliche Stellen wie KfW und BAFA bieten Förderprogramme in Form von Zuschüssen, Krediten und Steuervergünstigungen. Voraussetzung sind u. a.:

• Einbindung eines zertifizierten Energieberaters
• Beantragung vor Baubeginn
• Umsetzung durch Fachbetriebe

Nutzen Sie Online-Tools der Förderstellen oder lassen Sie sich beraten - z. B. über die Expertenberatung von VON POLL IMMOBILIEN.

Wie wirkt sich eine energetische Sanierung auf den Immobilienwert aus?

Die Frage, wie sich eine energetische Sanierung auf den Wert einer Immobilie auswirkt, ist für Eigentümer und potenzielle Käufer gleichermaßen relevant. Gerade in Zeiten steigender Energiepreise und verschärfter gesetzlicher Vorgaben gewinnt die Energieeffizienz von Immobilien zunehmend an Bedeutung. Doch welche Vorteile bringt eine energetische Sanierung konkret – und wie lässt sich der Wert einer Immobilie dadurch tatsächlich steigern?

Energetische Sanierung als Werttreiber für Immobilien

Energetische Sanierungen umfassen eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes. Dazu zählen beispielsweise Fassadendämmung, Erneuerung der Fenster oder Modernisierung der Heizungsanlage. Das Hauptziel ist eine dauerhafte Reduzierung des Energieverbrauchs — was Betriebskosten senkt und die Immobilie zukunftssicher macht.

Mehrere Studien belegen, dass energetisch modernisierte Immobilien höhere Marktpreise erzielen. Besonders bei älteren Gebäuden können Wertsteigerungen im Bereich von 20 bis 25 Prozent und teilweise sogar darüber hinaus erreicht werden. Die höhere Nachfrage nach energieeffizienten Objekten resultiert aus folgenden Faktoren:

• Verbesserte Energieeffizienzklasse: Immobilien mit einer guten Effizienzklasse (z. B. A oder B) erzielen oft bis zu 10 % höhere Preise als solche mit schlechteren Bewertungen.
  
  
• Reduzierte Betriebskosten: Durch Dämmung und effiziente Heiztechnik sinken Heiz- und Nebenkosten erheblich, was die Attraktivität für Käufer und Mieter steigert.
  
  
• Zukunftssicherheit: Modernisierte Gebäude entsprechen den aktuellen und kommenden Klimaschutzanforderungen, was den Wert langfristig sichert.

Amortisation und Zeitrahmen für Wertsteigerung

Die Investitionskosten für eine energetische Sanierung amortisieren sich in der Regel innerhalb von 7 bis 15 Jahren, abhängig von der Art der Maßnahme und den regionalen Gegebenheiten.

• Dämmmaßnahmen (Fassade, Dach) amortisieren meist zwischen 8 und 14 Jahren.
  
  
• Fenstertausch benötigt aufgrund des Material- und Einbauaufwands teilweise 8 bis 18 Jahre.
  
  
• Heizungserneuerung, z. B. durch Wärmepumpen, amortisiert sich über 8 bis 16 Jahre, kann aber durch hohe Förderquoten schneller wirtschaftlich werden.

Die Wertsteigerung wirkt häufig schon unmittelbar nach Abschluss der Maßnahmen durch die verbesserte Energieeffizienzklasse. Insbesondere bei Altbauten mit schlechter Ausgangssituation kann sich der Marktpreis deutlich erhöhen, oft im Bereich von 20 bis 25 %.

Regionale Unterschiede bei der Wertsteigerung

Der Effekt einer energetischen Sanierung auf den Immobilienwert variiert regional stark:

• Großstädte wie München verzeichnen häufig Wertsteigerungen von bis zu 49 % bei Effizienzklasseverbesserungen. Hier spielt die hohe Nachfrage und der beträchtliche Altbauanteil eine große Rolle.
  
  
• Hamburg zeigt tendenziell geringere Wertzuwächse, da dort hohe Sanierungskosten die Nettorendite schmälern.
  
  
• Ländliche Regionen profitieren von relativ geringeren Kaufpreisen, wobei die Wertsteigerung durch energetische Modernisierung im Bereich von 10 bis 15 % liegt.

Insgesamt gelten Effizienzhaus-Verbesserungen in Metropolregionen als besonders wertsteigernd, während ländliche Gebiete eher moderat profitieren. Ostdeutsche Regionen verzeichnen oft höhere Wertsteigerungen als westdeutsche Durchschnittswerte, da dort vielfach Modernisierungen notwendig sind und deshalb stärker honoriert werden.

Effektive Sanierungsmaßnahmen zur Wertsteigerung

Nicht jede energetische Maßnahme trägt gleichermaßen zur Wertsteigerung bei. Ein Überblick zu den wirkungsvollsten Maßnahmen:

Um den Immobilienwert signifikant zu erhöhen, empfiehlt sich eine Kombination mehrerer Maßnahmen. Ein ganzheitlicher Sanierungsansatz, etwa Dämmung plus Heizungserneuerung, zeigt bis zu 25 % mehr Wertsteigerung als Einzelmaßnahmen allein.

Der Energieausweis – rechtliche Bedeutung und Verkaufsvorteil

Der Energieausweis spielt eine zentrale Rolle beim Verkauf oder der Vermietung nach einer energetischen Sanierung:

• Pflichtangabe: Die Energieeffizienzklasse und weitere Details müssen beim Vermieten oder Verkaufen angegeben werden.
  
  
• Preisrelevanz: Studien bestätigen, dass ein verbesserter Energieausweis den Wert eines Hauses deutlich steigert – insbesondere bei älteren Gebäuden.
  
  
• Dokumentation und Nachweis: Der Energieausweis dient als offizieller Nachweis für durchgeführte Sanierungen, was auch für Fördermittelanträge wichtig ist.

Bitte beachten Sie, dass wir keine Rechtsberatung leisten können. Für juristische Fragen rund um Energieausweis und Sanierung beraten wir Sie gern an fachkundige Rechtsanwälte oder Energieberater weiter.

Beratung durch Immobilienmakler - sinnvoll und effizient

Ein erfahrener Makler hilft einzuschätzen, welche Maßnahmen wirklich lohnen und wie sie sich auf den Immobilienwert auswirken. Zudem vermittelt er Kontakte zu Fachbetrieben, Energieberatern oder Architekten - und unterstützt bei der Vermarktung der sanierten Immobilie.

Energetisch sanieren - Schritt für Schritt

1. Energieberatung & Ist-Analyse: Bestandsaufnahme durch Fachleute
2. Maßnahmen planen & priorisieren: Dringliches erkennen
3. Angebote einholen: Fachbetriebe vergleichen
4. Fördermittel beantragen: fristgerecht & vollständig
5. Umsetzung & Dokumentation: Nachweise sichern